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Die zwei Gesichter der Open-Source-Software
Open-Source-Software (OSS) gibt es in zwei Welten: die Community-getriebene, kostenlose Variante und die Enterprise-Version mit professionellem Support. Für deutsche Unternehmen ist die Wahl nicht trivial – besonders bei Themen wie Datenschutz (DSGVO) und langfristiger Wartung.
Community-Modell – Stärken und Herausforderungen
Vorteile
- Kostenlos und frei anpassbar: Ideal für Startups oder IT-Enthusiasten.
- Rasche Updates: Neue Features durch engagierte Entwickler (z. B. bei Debian).
Nachteile
- Support-Lücken: Keine Garantie für kritische Patches (Beispiel: Nextcloud Community Edition).
Enterprise-Modell – Professioneller Support für Unternehmen
Vorteile
- Hochverfügbarer Support: Deutsche Anbieter wie SUSE bieten 24/7-Hotlines.
- Sicherheitszertifizierungen: Essenziell für Banken oder Behörden.
Nachteile
- Kosten: Enterprise-Lizenzen können fünfstellige Beträge pro Jahr erreichen.
Fallbeispiele aus Deutschland
Öffentlicher Sektor
Das LiMux-Projekt in München zeigte, dass reine Community-Lösungen im großen Maßstab scheitern können – heute setzt die Stadt auf Hybrid-Modelle.
Industrie
Unternehmen wie Siemens nutzen Red Hat Enterprise Linux (RHEL) für kritische Infrastrukturen.
Entscheidungshilfe – Community oder Enterprise?
- KMUs mit begrenztem Budget: Community + optionaler Paid-Support (z. B. Ubuntu Pro).
- Konzerne/Behörden: Enterprise-Lösungen mit Compliance-Garantie.
Zukunftstrends
Deutsche Cloud-Anbieter: Bieten gemanagte Open-Source-Lösungen an (z. B. Hetzner mit Kubernetes).
Open-Source als Standard: Auch Enterprise-Kunden setzen zunehmend auf OSS.